
Die Pinguine-Kolonie in Simons Town
Dieser Küstenstreifen südlich von Simon’s Town, Boulders, trägt seinen Namen aufgrund der großen, abgerundeten Granitfelsen, die der Verwitterung und dem Angriff des Meeres sehr gut standgehalten haben. Zwischen den Granitblöcken laden zwei schöne Strände zum Baden ein, die aber im Sommer auch ziemlich überlaufen sind.
Boulders Bay ist mittlerweile nicht mehr das versteckte Paradies südlich von Kapstadt. Dieses kleine Naturareal weist heute nämlich eine ganz besondere Attraktion auf, für die mittlerweile Hunderttausende von Besuchern jedes Jahr an den kleinen Strand fahren und sich entlang der hölzernen Boardwalks drängen: hier gibt es eine Pinguin-Kolonie! Und das Bild oben zeigt nur einen kleinen Ausschnitt - es sind viel, viel mehr.
1983 fand man hier unter den Büschen oberhalb des Strandes ein einsames Pinguin-Pärchen. Diese beiden habnen sich vermehrt und andere Familien angezogen, so dass sich jetzt rund 2.500 afrikanische Pinguine rundherum tummeln. Sie haben hier einen angenehmen Lebensort gefunden und wollen - trotz des Besucherandrangs - gar nicht mehr weg.
Doch die große Zahl der Pinguine beginnt Probleme zu bereiten. Das Guano führt zur Vernichtung sensitiver Pflanzen, und der Lärm der nachtaktiven Frackträger wird von den Anwohnern als ausgesprochen störend empfunden. Da der Afrikanische Pinguin aber auf der Liste der bedrohten Tiere steht (1900: 1,1 Mio. Tiere, heute: 150.000) und es neben Boulders Beach nur noch Brutstätten nahe Lambert’s Bay und bei Betty’s Bay gibt, bleibt den Naturschützern und Bewohnern keine Wahl, und eher wird über die Umsiedlung der Menschen nachgedacht.
Sollten Sie also auf Südafrika-Tour sein, schauen Sie sich auch dieses Naturschauspiel an, setzen sich in Ruhe auf die Holzwege und machen ein paar tolle Fotos von den Pinguinen in Simons Town.
