








Hotel Maestre
Setzen Sie sich in eine der Bars der Plaza Trinidad zu Füßen der Kirche gleichen Namens, und schauen Sie den Cordobesen bei ihren immer lautstarken Unterhaltungen zu. Verlieren Sie sich anschließend in den Straßen der Innenstadt, die Sie nie dort hinführen, wo Sie eigentlich landen wollten, dafür jedoch mit unerwarteten Entdeckungen belohnen. Um die Schätze der ehemaligen Kalifenstadt ins schönste Licht zu rücken - 2016 will man Kulturhauptstadt werden -, wird renoviert und restauriert.
Die Mezquita aber ist ganz allein schon den Besuch der Stadt wert. Sie ist das Vermächtnis der Araber, die Córdoba um die erste Jahrtausendwende zu einer der bedeutendsten Städte der damaligen Welt erblühen ließen.

Lage
Zimmer
Gastronomie
Service
Insiderwissen
Ausflugstipps
Wer das Innere der Moschee durch die Puerta de las Palmas betritt, findet sich mit einem Mal in einem Zauberwald aus steinernen Säulen wieder, doppelt überspannt von langen Reihen rotweißer Bögen. Die annähernd quadratische Mezquita scheint auf den ersten Blick in perfektem Gleichmaß errichtet zu sein. Doch mit jedem Schritt, den Sie als Besucher tun, gibt sie ihre Vielgestaltigkeit preis. Die maurischen Herrscher Córdobas begannen mit dem Bau der Moschee 785 an Stelle einer Basilika, die sie den Christen abgekauft hatten. Ihre heutigen Ausmaße erreichte die Mezquita erst um die erste Jahrtausendwende nach drei großen Erweiterungen. Durchwandern Sie die Anlage gegen den Uhrzeigersinn, so folgen Sie ihrer Chronologie. Die Säulen im ersten Viertel hinter dem Eingang entstammen römischen und westgotischen Bauten; die Bögen darüber sind aus weißgelbem Sandstein und roten Ziegeln zusammengesetzt. An der Südostseite, dem Eingang gegenüber, findet sich der Mihrab, die prächtige Gebetsnische, die während der zweiten großen Erweiterung Mitte des 10. Jhs. entstand. Der letzte Bauabschnitt, der die Mezquita nach Nordosten ausdehnte, ist der anspruchsloseste; die Bögen über den Säulen sind hier nur noch bemalt.
Die Christen nutzten die Mezquita nach der Eroberung Córdobas 1236 als Kirche. Das märchenhafte Gebetshaus gefiel ihnen. Während der folgenden 300 Jahre begnügten sie sich damit, kleinere Kapellen einzufügen, die den Gesamteindruck der früheren Moschee kaum berührten. Doch der Bischof Alonso Manrique drängte im 16. Jh. auf den Bau einer Kathedrale. Gegen den heftigen Protest der Bevölkerung wurde der Mezquita eine Renaissancekirche eingepflanzt - ein Speerstich ins Herz der maurischen Schönen. Bis heute hat niemand gewagt, das Ergebnis dieses architektonischen Frevels wieder zu beseitigen. Ironie der Geschichte, dass der Prachtbau der Moslems der katholischen Kirche gehört und auf Stadtplänen korrekt als „Mezquita Catedral“ auftaucht.
Juderia
Zur Zeit des Kalifats Mitte des 10. Jhs. zogen viele Juden nach Córdoba in die Straßen rund um die Mezquita. Die Zeit religiöser Toleranz endete im 14. Jh. unter christlicher Herrschaft. 1391 fanden die schlimmsten Pogrome statt; unter den Katholischen Königen wurden 1492 die verbliebenen Juden endgültig vertrieben. Heute ist das ehemalige Judenviertel Unesco-Welterbe und von Touristen überlaufen wie die Drosselgasse in Rüdesheim. Enge Straßen, weiß gekalkte Häuser und nach Blumen duftende Höfe erfreuen die Sinne. Kein Córdoba-Besuch ohne einen Abstecher in die Calleja de las Flores, das „Blumengässchen“. In der C/Judíos, 20 ist die einzige erhaltene Synagoge Andalusiens zu besichtigen, 1315 unter der Herrschaft Alfons` XI. im Mudéjarstil errichtet.
Torre de la Calahorra
In dem ehemaligen Festungsturm (1369) ist das populäre „Museum der Drei Kulturen“ untergebracht, das Besuchern das Leben von Moslems, Christen und Juden zur Zeit des Kalifats nahe bringt - allerdings eher romantisch verklärend als wirklich informativ. Von hier aus bietet sich ein Postkartenblick über den Guadalquivir und die Puente Romano - die Römische Brücke, die auf Fundamenten aus der Zeit Kaiser Augustus` ruht - sowie auf die Mezquita.
