








Magische Anderswelt
- Kerry
Auf volle Wanderwege habe ich mich eingestellt. Eigentlich. Schließlich sind wir auf dem Kerry Way unterwegs, einmal um die Halbinsel Iveragh im Südwesten Irlands herum, knapp zweihundert Kilometer in neun Tagen. Wegen der spektakulären Natur, der Nationalparks und dem night life in Killarney reist auch der letzte Tourist hierher, jeder Reisebus ist auf dem Ring of Kerry unterwegs. Seit ein paar Jahren pilgert man auch zu Luke Skywalkers Altersresidenz aus den letzten Star Wars Filmen, zu den Skelligs, Felsneinseln, die weit draußen vor der Küste aus dem meer aufragen.
Und dann: Wir finden uns fast alleine wieder, sobald wir den ersten kleinen Pass hinter uns lassen. Allein in diesen Landschaften, die ich so liebe. Berge, die fast alpin anmute, obwohl nur drei von ihnen tausend Meter erreichen. Carrantuohill, Beekeragh und Caher sind die höchsten Gipfel der Macgillycuddys Reeks und Irlands. Sie begleiten uns an mehreren Tagen mit in den blauen Himmel gereckten Häuptern, was selten genug vorkommt. Hier säuseln, sprudeln, tosen Bäche und Wasserfälle, dort spiegeln sich Wolken in Seen oder Feenaugen. Zuweilen Wälder, meist Wiesen und Weiden, Blumen. Überall blühende Hecken. Farm Animals - Schafe, Kühe, manchmal auch Bullen - stehen oder liegen mitten auf dem Weg.
Irgendwo stehen alte Steine herum, von Vorfahren aufgestellt, darauf Zeichen und Symbole längst vergessener Sprachen. Reste von Ringforts erheben sich da und dort aus den Wiesen. Ruinen alter Kirchen, Klöster und Häuser. Die Steine muss man am Ort lassen, sonst spielen die fairies , die Feen, einem übel mit.
