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Mitsommer zwischen Riga und Tallin - Teil 1
- Riga
Aus Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt, München und Berlin schwebte unsere 25-köpfige Reiseexpertengruppe am 22. Juni per Flieger nach Riga ein, um von hier aus für fünf Tage das Baltikum zu erkunden. Juris, unser in Riga geborener Reiseleiter, empfing uns herzlich am Airport und begleitete uns zum 4* Hotel Radisson Blu Ridzene am Rande der Altstadt von Riga.
Dies war für die ersten zwei Nächte unser Basisquartier. Die Tour basiert auf der Einladung von TUI Leisure Travel und DEBECO-Reisen, Europa-Chefin Anne war mit von der Partie und hat die ganze Tour hervorragend ausgearbeitet, kommentiert und begleitet.
Riga ist mit circa 700 000 Einwohnern die Hauptstadt Lettlands, ein Drittel der Gesamtbevölkerung wohnt im Großraum der Metropole. Lettland ist seit 1991 wieder unabhängig und seit 2004 Vollmitglied der EU. Riga ist zum Beispiel mit der Air Baltic aus Düsseldorf täglich direkt erreichbar. Im Jahr 2014 ist Riga Kulturhaupstadt Europas, der EURO wird zum 1. Januar 2014 Landeswährung. Die Geschichte der ehemaligen Hansestadt lässt sich am zigfachen Namenswechsel der Hauptverkehrsstraße nachvollziehen: heute Friedensstraße, vormals Leninstr., vormals Hitlerstr., vormals Alexanderstr. – Lettland hat eine leidvolle Occupationsgeschichte hinter sich.
Das Hotel Radisson Blu Ridzene war ursprünglich das erste Gästehaus der Sowjet-Republik Lettland und ist nach der erneuten Unabhängigkeit Lettlands im Jahr 1991 in ein erstklassiges 4* Hotel umgebaut worden. Mit Juris, unserem ortskundigem Guide, machen wir einen ersten Altstadtspaziergang. Vom Hotel aus erreichen wir nach 400 Metern den Basteijkals-Park, die ehemalige Wallanlage rund um die Altstadt.
Heute dient der Park mit Kanälen, Ruhezonen und Grünflächen als innerstädtisches Naherholungsgebiet.
Die Altstadt betreten wir vom Pulverturm aus, dem einzig erhaltenen von 28 Türmen der mittelalterlichen Stadt. Riga wird 1201 vom Bremer Bischof Albert gegründet (ist deshalb heute auch Partnerstadt Bremens) und tritt 80 Jahre später der Hanse bei. Aufgrund seiner gut erhaltenen Altstadt und einer eigenen Jugendstilarchitektur mit circa 800 Häusern erhält Riga 1997 die Auszeichnung als Unesco-Weltkulturerbe.
Am Livenplatz mitten in der Altstadt bleiben wir bei hochsommerlichen Temperaturen in einem Straßencafe hängen und verfolgen dort ganz entspannt das städtische Treiben. Die Schulferien (3 Monate!) haben heute begonnen, viele Familien feiern den Schulabschluss ihrer Kids und postieren sich zu Familienfotos vor altstädtischer Kulisse oder am Freiheitsdenkmal, das wir auf dem Rückweg zum Hotel passieren. Vorher bummeln wir noch über den Rathausplatz mit dem Schwarzhäupterhaus , dem Gildehaus der unverheirateten Kaufmannssöhne aus der Hansezeit, das nach dem zweiten Weltkrieg im Stil der baltischen Backsteingotik wieder aufgebaut wurde.
Das Schwarzhäupterhaus in Tallin ist noch im Original erhalten. Die Bremer Stadtmusikanten grüßen nochmal vom Rathausplatz in Riga. Aus einer Gondel, die an einem Kran hängt, kann man sich das Treiben auf dem Rathausplatz bei einem leckeren Essen von oben anschauen. Die Petrikirchewurde bei einem deutschen Fliegerangriff 1941 zerstört und ist inzwischen auch wieder aufgebaut.
Zum Abendessen gehts an der russisch-orthodoxen Christi-Geburts-Kathedrale F vorbei ins 4* Hotel Radisson Blu Latvija zum Abendessen. Begeistert hat uns die Skybar des Hotelsim 25. Stock mit den Panoramafenstern. Bei cooler Musik, eiskalten Drinks stockt einem der Atem beim Blick auf die Altstadt F und den Fluss Daugava auf der einen und die Neustadt auf der anderen Seite. Ein echtes Hightlight, das zu jedem Riga-Besuch dazugehört !
Am nächsten Morgen geht‘s mit TOP-Guide Juris via Bastionshügel F erneut in die Altstadt entlang der ehemaligen Stadtmauer, die Ex-Jakobskasernen werden heute als Mietwohnungen genutzt. Eine Besonderheit der St. Jakobs-Kathedrale ist die Außenglocke. Sie läutete früher bei Feuer, Überschwemmungen, Hinrichtungen und angeblich, wenn untreue Ehefrauen vorbeiliefen.
Auch in der Altstadt gibt es vereinzelt Jugendstilhäuser. Hauptsächlich finden wir sie in der Neustadt . Der Architekt Michail Eisenstein und Kollegen hat mit seinen Bauten zwischen 1905 - 1911 den für Riga typischen Jugendstil der '' Nationalen Romantik " geprägt. ' Paris des Nordens" nennt man Riga auch wegen seiner circa 800 erhaltenen Jugendstilgebäude. Dämonische Masken, Löwenköpfe, Sphinxe, Blumengirlanden oder nackte Frauenkörper - die Ornamentik ist einzigartig. In Sachen Jugendstil kann sich Riga mit Wien, Paris und Brüssel messen. Vorbei am Denkmal, das an die Barrikadenkämpfe gegen die sowjetische Okkupationsmacht erinnert, geht‘s weiter zur Saeima , dem aktuellen lettischen Parlament.
(Weiter gehts in Mitsommer zwischen Riga und Tallin - Teil 2)
