Marokko, so sagt man, ist ein Land der Gegensätze, ein Tor nach Afrika und ein Fenster nach Europa, ruhig daliegend zwischen Mittelmeer und Atlantik, ein Ort der Begegnung und des Dialogs zwischen den Kulturen und Religionen, eine Region extremer Klimazonen, sehr trocken und sehr feucht, sehr heiß und sehr kalt. Marokko, so sagt man, ist der Raum für eine bewegte Geschichte und eine reiche, vielfältige und rebellische Phantasie. Alles ist wahr, aber doch viel zu allgemein um dieses Land zu beschreiben. Marokko ist ein Komplex voller Widersprüche und gegensätzlicher Sichtweisen, ein offenes Buch, das die Unbeständigkeit der Zeiten geschrieben hat und aus dem mit verschiedenen Stimmen gelesen wird. Ich war gespannt und machte mich am 22. Oktober voller Vorfreude auf den Weg nach Hamburg. Der Flug nach Agadir verging ziemlich schnell und wir konnten uns nach einer etwas langwierigen Einreiseprozedur ( Achtung bloß nicht den Reisepass vergessen ) auf den Weg in unser erstes Übernachtungshotel „RIU Tikida Beach“ machen. Unser Reiseleiter Ali begleitete uns und so ging der Check In auch sehr schnell. Nach der offiziellen Begrüßung durch unsere Martina von der der TUI in Hannover konnte es auch direkt losgehen. Wir haben verschiedene Hotels in Agadir angesehen, wobei mir das RIU Palace Tikida Agadir und das RIU Tikida Beach ( ab April 2020 TUI BLU FOR TWO ) wirklich sehr gut gefallen haben. Beide Häuser sind bei Erwachsenen sehr beliebt, haben toll eingerichtete Zimmer, schöne und großzügige Poollandschaften und das Essen ist hervorragend. Am Nachmittag hatten wir noch ausreichend Zeit für eine kurze Tour durch Agadir. Das alte Agadir wurde am 29. Februar 1960 durch ein Erdbeben total zerstört. Inzwischen ist der Ort etwas weiter südlich in modernem Stil wieder aufgebaut. Mein Favorit für Familien ist das RIU Tikida Dunas, auch hier gibt es eine sehr schöne grüne und weitläufige Gartenanlage in der sich besonders Kids wohlfühlen und im RIUland rumtoben können. Alle Hotels in Agadir liegen direkt am langen Sandstrand und das Zentrum ist verhältnismäßig schnell zu erreichen. Bei Taxifahrten sollte man auf jeden Fall im Vorfeld einen guten Preis aushandeln. Damit wir auch so viel wie möglich von Land und Leuten erfahren, starteten wir am Donnerstag zu einem Tagesausflug durch die Ausläufer des Hohen Atlas. Die Fahrt führt durch eine herrliche Berglandschaft deren Farbenspiel aus dunkelroter Erde und leuchtend grünen Oasen besonders reizvoll ist. Ein Besuch auf einem einheimischen Bauermarkt in Izzoumer brachte uns die Lebensweise der Berbervölker noch einmal etwas näher. Dort bekam man alles, von Obst und Gemüse über Brot und Eier, Gewürze und auch lebende Tiere, angeboten. Wahrscheinlich für manch einen Europäer sehr gewöhnungsbedürftig, mich eingeschlossen. Viel zu schnell war die Zeit in Agadir vorüber gegangen und wir machten uns auf den Weg nach Marrakesch. Eine Stadt aus 1001 Nacht. Hier erwartete uns „Orient pur“ und die Schönste der vier Königsstädte. Neben vielen Sehenswürdigkeiten erlebten wir hier den Orient hautnah beim Bummel durch einen der farbenprächtigen Souks. Menschengewirr, Fahrräder, Mofas und Eselskarren drängen sich durch die schmalen Gassen und verschiedene Gerüche strömten aus allen Himmelsrichtungen. Es ist kaum vorstellbar, dass es in diesen Gassen so wunderschöne Häuser, genannt Riads gibt. Ein Geheimtipp für Marrakesch ist das Riad Dar Sbihi mit nur 10 Zimmern, einem wunderschönen Innenhof und einer großen Dachterrasse mit traumhaftem Blick über Marrakesch. Bevor es dann für uns zurück an die Küste ging, besuchten wir noch einmal den weltberühmten Gauklerplatz Djama El Fnaa mit seinen Akrobaten, Händlern und Schlangenbeschwörern. Aber auch hier ein kleiner Tipp am Rande. Wer kein Henna Tattoo möchte, sollte das auch deutlich genug sagen, weil man die Damen sonst nur schwer wieder los wird. Bunte Märkte, raue Gebirgszüge, palmenreiche Oasen, weite Wüsten und charmante Städte - das alles kann man auf einer Reise durch Marokko erleben. Mir hat es gut gefallen. Ich komme gerne wieder.
