Höhepunkte Namibias vom 09.09.-23.09.25
Zum dritten Mal nach 2016 und 2017 war Namibia erneut das Ziel einer Gruppenreise mit dem TUI ReiseCenter.
Unsere Weltenbummler begaben sich auf eine Reise in das Land der Herero und San, durch die Kalahari- und die Namibwüste, entlang der rauen Atlantikküste und natürlich in den weltberühmten Etosha-Nationalpark.
Namibia liegt im südlichen Afrika und ist eins der am dünnsten besiedelten Länder der Erde. Etwa 3 Mio. Einwohner leben auf einer Fläche, die mehr als doppelt so groß ist wie Deutschland. Die ursprüngliche Bevölkerung waren die Jäger und Sammler der San und Damara, die seit mindestens 25.000 Jahren hier siedelten. Später wanderten Bantuvölker wie die Ovambo und Herereo aus dem Norden und Nama aus dem Süden ein. Die Kolonisation des Landes begann 1486 mit den Portugiesen, gefolgt von Holländern und Briten.
Die deutsche Kolonialzeit in „Deutsch-Südwestafrika“ währte nur von 1884 bis 1915 und hinterließ dennoch ein reiches Kulturerbe in Architektur, Sprache und Küche.
Deutsch-Südwestafrika wird 1920 Mandatsgebiet Südafrikas, seit 1990 ist Namibia unabhängig.
Nach einem Flug über Nacht landeten wir an frühen Morgen in Windhoek, der Hauptstadt Namibias. Eine Stadtrundfahrt führte zunächst zu einigen Relikten der deutschen Kolonialzeit wie der Christuskirche und dem Bahnhof, bevor wir im schwarzen Viertel Katutura das Penduka-Frauenprojekt besuchten.
Der erste Tag in Namibia endete zünftig in Joes Beerhouse, einem rustikalen Pub, der für seine leckeren Wildgerichte und frisch gezapftes Bier bekannt ist.
Auf der Fahrt gen Süden ging es zunächst in die Kalahari. Diese Halbwüste erstreckt sich über Botswana, Namibia und Südafrika und gilt als weltweit größte zusammenhängende Sandfläche der Erde.
Der Tag endete mit einer Fahrt in offenen Geländewagen zum Sundowner. Das unbestrittene Highlight für die meisten unter uns war jedoch zunächst die Sichtung der ersten Giraffen, deren Köpfe sich in der beginnenden Dämmerung majestätisch über den Baumkronen erhoben. Das himmlische Schauspiel des Sonnenuntergangs konnten wir anschließend von einer Sanddüne aus genießen, kalte Getränke und kleine Snacks inklusive.
Das Ziel des nächsten Tages war der Fish River Canyon an der Grenze zu Südafrika.
Unterwegs hielten wir am Köcherbaumwald, einer ungewöhnlichen Ansammlung teils über 200 Jahre alter Baumaloen in der Nähe von Keetmanshoop. Aus den Ästen haben die hier lebenden San früher Köcher für ihre Pfeile geschnitzt.
Und dann lag er vor uns, der Fish River Canyon. Ein Spaziergang am Rand der Schlucht bot fantastische Fotomotive. Der Canyon ist bis zu 550 tief und der drittgrößte der Welt.
Auf dem Weg nach Lüderitz am Folgetag wartete eine besondere Überraschung auf uns: In der Nähe des kleinen Ortes Aus konnten wir die berühmten „Wildpferde der Namib“ an einer Wasserstelle aus nächster Nähe beobachten und sogar berühren. Seit mehr als 100 Jahren leben diese Pferde, deren Vorfahren wahrscheinlich südafrikanische und deutsche Armeepferde waren, in der Wüste und haben sich den unwirtlichen Lebensbedingungen mit geringen Niederschlägen und hohen Temperaturen in erstaunlicher Weise angepasst.
Am Nachmittag erreichten wir Lüderitz, die Keimzelle der deutschen Kolonie Südwestafrika an der Küste des Atlantik.
Ein kurzer Rundgang durch die Kleinstadt führte vorbei an zahlreichen Jugendstilhäusern hinauf zur Felsenkirche auf dem Diamantberg. Von hier oben bot sich ein wunderschöner Ausblick auf die Küste und die alte Diamanten-Hochburg.
Die Diamanten waren dann auch das Thema am nächsten Tag: Auf dem Programm stand der Besuch der Geisterstadt Kolmanskop.
1908 wurden hier Diamanten gefunden, der danach einsetzende Boom sorgte für den rasanten Aufbau von Kolmanskop, der damals reichsten Stadt Afrikas.
Für die bis zu 400 überwiegend deutschen Bewohner gab es jeden erdenklichen Luxus, während die schwarzen Arbeiter außerhalb der Stadt in abgetrennten Baracken lebten. Nachdem die Diamantenvorkommen erschöpft waren und sich die Förderung nach Süden verlagerte, wurde die Stadt verlassen und die Natur holt sie sich zurück.
Seit 1980 steht Kolmanskop unter Schutz. Auf einem Rundgang sind Ruinen zu sehen, in denen der Sand nach wie vor bis ins Obergeschoß weht, und auch einige Häuser, die restauriert und wieder möbliert wurden.
Die beiden folgenden Tage standen ganz im Zeichen der Namib. Sie erstreckt sich über 1.500 km entlang der Atlantikküste und ist die älteste und trockenste Wüste der Welt.
Den Anfang machte eine Fahrt in das Sossusvlei. Mit seinen roten Sanddünen gilt es als das landschaftliche Highlight Namibias.
Um zum Sonnenaufgang das Farbenspiel von Licht und Schatten auf den Dünen zu erleben, ging es bereits in aller Frühe los. Und als wäre der Sonnenaufgang in dieser Umgebung nicht schon spektakulär genug, zogen auch noch weiße Nebelbänke vom Atlantik her zwischen die Dünen. Ein sehr seltenes und beeindruckendes Schauspiel.
Für die letzten km ins Sossusvlei stiegen wir in Geländewagen mit Allradantrieb um und erreichten wenig später unser Ziel und den Ausgangspunkt für eine Wanderung ins Dead Vlei. Diese Senke liegt am Fuß von „Big Daddy“, mit 350 m Höhe eine der höchsten Sanddünen der Welt. Das Dead Vlei ist bekannt für die sich schwarz vor der roten Düne abhebenden, abgestorbenen Kameldornbäume. Ein Paradies für jeden Fotografen!
Aber auch der Abend bot wieder besondere Fotomotive.
Eine Wildbeobachtungsfahrt mit Sundowner stand auf dem Programm. Wir hatten Gelegenheit, Breitmaulnashörner aus der Nähe zu beobachten und einen weiteren Sonnenuntergang mit Snacks und kühlen Getränken zu genießen.
Der Tag endete mit einer weiteren Überraschung: In der Lodge wurden wir zu einem Braai, einem traditionellen Grillabend mit leckerem Wild und Boerewors (Bratwurst) eingeladen.
Durch die spektakuläre Landschaft des Naukluftparks mit seinen bizarren Felsformationen fuhren wir wieder westwärts zur Atlantikküste. Bevor wir mit Swakopmund unser heutiges Tagesziel erreichten, konnten wir noch eine botanische Rarität bestaunen. Die Welwitschia mirabilis, Wappenpflanze Namibias und Namensgeberin für den höchsten Orden des Landes, wächst nur in der Wüste Namib und kann bis zu 2000 Jahre alt werden. Nach ihrer Erstbeschreibung 1863 wurde sie als „die wunderbarste, aber auch eine der hässlichsten Pflanzen, die je nach England gebracht wurden“ beschrieben.
Swakopmund gilt als die deutscheste Stadt Namibias. Die Grundsteinlegung erfolgte 1862. Viele Straßen und Gebäude tragen noch deutsche Namen, in Restaurants und Geschäften kommt man auch ohne englische Sprachkenntnisse aus und im berühmten Café Anton werden Schwarzwälder Kirschtorte und Bienenstich serviert.
Den „freien“ Tag in Swakopmund nutzten wir für optionale Ausflüge. Der größte Teil der Gruppe unternahm eine Walbeobachtungsfahrt vom nahen Walvis Bay aus. Wir haben Robben und Delfine gesehen, haben den Lärm einer Seelöwenkolonie erlebt und auch ein paar Wale entdecken können.
Der Skipper servierte Sekt und frische Austern, auch ein Pelikan holte sich sein Frühstück direkt an Bord ab.
Nach einer weiteren Nacht im besten Hotel der Stadt ging die Reise weiter gen Norden, zunächst entlang der Skelettküste mit ihren Schiffswracks und dann ins Damaraland im Landesinneren.
In Twyfelfontein besichtigten wir die berühmten Felsgravuren der San, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Die bis zu 6.000 Jahre alten Darstellungen zeigen Tiere wie Giraffen, Antilopen und Nashörner, aber auch menschliche Fuß- und Handabdrücke und die Lage von Wasserstellen.
Im „Lebenden Museum der Damara“ konnten wir uns auf sehr anschauliche Weise mit der Kultur der Damara vertraut machen. Die Damara sind neben den San die frühesten Bewohner Namibias und waren traditionell ebenfalls Jäger und Sammler. Bei der Erläuterung der Verwendung von Pflanzen in Heilkunde und Kosmetik, verschiedener Handwerkstechniken und dem täglichen Leben lauschten wir fasziniert der Khoisan-Sprache mit ihren für uns ungewöhnlichen Klick- und Schnalzlauten.
Die nächsten beiden Tage standen ganz im Zeichen des Etosha-Nationalparks, der Hauptsehenswürdigkeit Namibias.
Auf Pirschfahrten im offenen Geländewagen kam jeder auf seine Kosten.
Löwen, Elefanten, Nashörner, Giraffen, Antilopen, Zebras und viele andere Tierarten sorgten für unvergessliche Erlebnisse in einer grandiosen Landschaft.
Da während der Regenzeit im namibischen Sommer viele Jungtiere geboren wurden und die Tiere sich jetzt während der Trockenzeit an den Wasserlöchern aufhielten, waren wunderschöne Beobachtungen möglich.
Vom Etosha-Nationalpark, dem nördlichsten Punkt unserer Tour durch Namibia, ging es anschließend wieder gen Süden. Dabei durchquerten wir das Land der Herero. Dieses Volk von Viehzüchtern kam ursprünglich aus Ostafrika und siedelte sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts in der Region um Okahandja an.
Mit der Geschichte und der reichen Kultur der Herero konnten wir uns bei einem Besuch des Dorfes Ombu vertraut machen.
Als Glücksfall erwies sich, dass gerade ein Fest der hier lebenden Herero stattfand. Nach einer Besichtigung des Museums wurden wir eingeladen, uns unter die Feiernden zu mischen. Viele der Anwesenden trugen die traditionelle Tracht. Frauen die farbenprächtigen und voluminösen Kleider und den dreieckigen Kopfputz, der die Hörner eines Rindes und damit Wohlstand symbolisiert. Die Männer parlierten in Fantasieuniformen, deren Ursprünge zum Teil auf die deutsche Schutztruppe zurückgehen.
Ein Spaziergang durch das traditionelle Dorf rundete den Aufenthalt im Ombu Village ab. Unser Guide machte uns mit dem Alltagsleben, den Riten und Bräuchen und mit dem Heiligen Feuer als zentraler Säule der Religion vertraut.
Zur Verabschiedung gab es noch eine kulturelle Darbietung. Berittene „Soldaten“ in ihren paramilitärischen Uniformen sangen Lieder, mit denen sie sich früher auf den Kampf vorbereitet haben.
Auch die schönste Reise geht einmal zu Ende.
Nach zwei Wochen mussten wir uns leider von Namibia verabschieden.
Einem Land, in dem Menschen unterschiedlichster Herkunft friedlich zusammenleben: Ureinwohner wie die San, schwarze Stämme wie Herero und Damara, Farbige unterschiedlicher Herkunft und Weiße.
Einem Land mit grandiosen Landschaften und einer atemberaubenden Tierwelt.
Einem Land mit einer faszinierenden Geschichte und mit einer Jahrtausende
zurückreichenden Kultur.
Jeder Tag hielt ständig wechselnde Highlights für uns bereit.
Die Unterkünfte waren gut ausgewählt und für das leckere Essen wären wir gerne noch länger geblieben.
Besonderes Glück hatten wir mit unserer Reiseleiterin Sylvia und dem Busfahrer Eberhard. Die beiden haben uns auf der fast 4.200 km langen Tour durch Namibia begleitet und diese Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht.






